Rütli-Hauptschule Neukölln: Gewalt ist KEIN Schulproblem
Wie marode ist das Schulsystem?
 
Die Gewalteskalation an einzelnen Schulen beherrscht dieser Tage die Presse. Polizeieinsätze werden gefordert, Sofortmaßnahmen sind gewünscht. Der falsche Weg, sagt Prävent e.V. - Verein für Gewaltprävention, der seit vielen Jahren an Schulen in diesem Bereich arbeitet.

Die Polizei kann die Fehler einer verfehlten Schulpolitik nicht ausbaden. Im PISA-Schock setzen Schulen immer mehr auf die Vermittlung von FACHWISSEN, wo sie in kälter werdendem gesellschaftlichen Umfeld eigentlich pädagogische Aufgaben wahrnehmen müssten.

Wer an Hauptschule wie in Berlin nur Schüler sammelt, die schon jetzt auf eine trostlose Zukunft mit geringen Chancen am Arbeitsmarkt blicken können (an vielen Schulen - auch im Bergischen - finden nur 10 Prozent der Hauptschüler eine Ausbildungsstelle!), muss sich über Eskalationen nicht wundert. Wer dann noch Migrations-probleme und fehlende finanzielle Mittel für die Gestal-tung der Schule in diese Problemlage mischt, sollte zumindest die Lehrer perfekt qualifizieren.

Fehlanzeige.
Was Gewalt und Konflikte angeht, sind die Lehrer völlig alleingelassen. Das gilt nicht nur für Hauptschulen, sondern für jede Schulform, auch in NRW. Lehrer werden für das Unterrichten von Fachwissen ausgebildet - aber dann mit Konflikten und sozialen Problemen konfrontiert.

Hier sind Hilfen notwendig. Für Lehrer, aber auch für Eltern und Schüler.
Was genau ist Gewalt eigentlich?
Wie entsteht sie?
Wo begegnen wir ihr - jeden Tag, im Alltag?
Und wie machen wir das so, dass Konflikte nicht vollkommen eskalieren?
Wie schaffen wir Selbstschutz und Selbstbehauptung?
Und wie gehen wir mit anderen so um, dass sie sich respektiert fühlen?

Harte Arbeit. Prävent e.V. - hervorgegangen aus der Präventions-Arbeit der Polizei in Bergisch Gladbach - beschäftigt sich mit genau diesen Themen seit 1999. Selbstbehauptung für Mädchen und Frauen, Lehrer-schulung zum Thema Gewaltprävention, Trainings für Schülerinnen und Schüler. Aktuell läuft ein Pilotprojekt im Bereich Jungenarbeit, das genau diese Themen adressiert.
 
Mehr Informationen:
http://praevent.justoneclick.de
Andrea Pracht, Fehrbellinstraße 13-15 * 50737 Köln * 0221/2854610 * a.pracht@web.de