Durch dramatische Medienberichte nicht in Hilflosigkeit geraten
Sexualstraftaten: Nicht nur vorsichtig, sondern vorbereitet sein.
 
Immer wieder gehen Meldungen über Sexualstraftaten durch die Presse – ganz aktuell eine Gruppenvergewaltigung in Bonn und ein Serientäter in Bergisch Gladbach. Grund genug für Frauen, sich unsicher zu fühlen. Nur ist dieses Unsicherheitsgefühl kontraproduktiv. Sexualstraftäter suchen Opfer, keine Gegner. Und deswegen ist Vorbereitung besser als Vorsicht: Wie können Frauen der Gefahr aktiv begegnen und damit vermeiden, zum Opfer zu werden?
Schon lange zeigen Gegenwehrstudien sehr deutlich: Wehren lohnt sich. In mehr als 60 Prozent der Fälle bricht der Täter die Tat schon bei leichter Gegenwehr ab, bei starker Gegenwehr steigt die Zahl über 80 Prozent (Gegenwehrstudie der Polizei Hannover). Und das ohne jede Schulung der betroffenen Frauen.
In den wenigsten Fällen führt Gegenwehr dagegen zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft des Täters. Und selbst dann erhöht aktive Notwehr die Chance, der Tat zu entgehen.
Leicht ist das nicht: Eine so massive Gewalterfahrung macht hilflos und jede aktive Reaktion ist mehr als schwierig. Deshalb gilt auch hier: Selbstbewusste und aufmerksame Frauen werden nicht so schnell überrascht. Weder vom fremdem Täter noch - was viel häufiger geschieht - vom Bekannten, der sich als Täter entpuppt.  
Die Chance erhöhen durch trainierte Selbstbehauptung
Die Chance der Gegenwehr steigt mit der Qualität der Vorbereitung. Ein Selbstbehauptungskurs sollte dabei nicht nur Hintergrundinformationen bieten und mit Vorurteilen und falschen Ängsten aufräumen.
Er sollte auch Gelegenheit zum realistischen Üben bieten.
Seit 1998 bietet Prävent e.V. – entstanden aus der Selbstbehauptungsarbeit der Polizei in Bergisch Gladbach – ein fundiertes und erfolgreiches Konzept an.
Bestandteil dieses Konzeptes ist neben den kriminologischen Hintergründen vor allem das psychologische Rüstzeug für jede Art von sexuellem Übergriff – von den kleinen Übergriffen im Alltag bis zur versuchten Vergewaltigung. Vermittelt werden diese Themen von Pädagoginnen oder Psychologinnen, in vielen Fällen unterstützt von Polizistinnen.
Aber auch die körperliche Komponente kommt nicht zu kurz. Prävent verfügt über ein eingespieltes Team von Kampfkunstlehrern, die im Kurs als „Dummys“ zur Verfügung stehen. Es handelt sich bewusst um Männer, die für bestimmte Kurssequenzen dazukommen. Denn der echte Gegner ist in jedem Fall ein Mann – ein Rollenspiel mit einer weiblichen Trainerin kann das nicht nachstellen. In Rollenspielen, vor allem aber in der körperlichen Auseinandersetzung, stehen diese Trainer als Sparringspartner zur Verfügung.
Kurse an Schulen und in Unternehmen oder Behörden – und offene Angebote für Frauen
Die Prävent-Kurse stehen als Trainingsmaßnahmen an Schulen zur Verfügung, werden in vielen Unternehmen und Behörden umgesetzt, aber auch an Schulen angeboten.
Zeitnah gibt es an Pfingsten ein Schnupperangebot in Bergisch Gladbach: Ein Tag mit Hintergrundinfos und praktischem Üben. Teilnehmen können maximal 20 Frauen und Mädchen ab 16 Jahren. Der Schnuppertag kostet 15,- Euro.
In die Tiefe geht ein Langkurs in Bergisch Gladbach, unmittelbar nach den Sommerferien. Mehr Infos im Prävent-Büro bei Andrea Pracht, 0221/2854610 – oder auf der Website unter www.praevent.net. Hier finden sich auch Texte, Pressemeldungen und ein Überblick über das Prävent-Team. Email: Orga@praevent.net